Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Feministische Betriebspolitik

Damalige Treffen im Frauenbildungszentrum DenkTräume, Grindelallee 43


4489 Grindelallee
Grindelallee

Eine Tochter der Neuen Frauenbewegung war auch der Arbeitskreis „Feministische Betriebspolitik“ In ihrer Selbstdarstellung aus dem Jahr 1987 heißt es: „Zusammengefunden haben wir uns 1984 mit 6-7 Frauen, weil die Worte Feminismus und Betrieb eine Spannung darstellen, wie Begriffe aus zwei Welten, die sich nicht berühren. Wir wollten sowas wie feministische Betriebspolitik entwickeln, vorhandene Spaltungen nicht weiter bedienen (in der Freizeit Feministin, im Betrieb Funktionärin), sondern die scheinbar getrennten Bereiche durchmischen, genauer: feministische Positionen im betrieblichen Bereich formulieren und praktizieren. Herausgekommen sind viele Diskussionen um Karriere, Haltung zur Lohnarbeit, Kritik an Gremienpolitik, Ermutigung, Anfänge einer kollektiven Politik (Frauenbetriebsgruppe in der Arbeitszeit, Frauenmehrheit im Betriebsrat, Einzelaktionen gegen z. B. sexistische Plakate an Bürowänden …) Wir haben uns in dieser Zeit und an diesen Themen gut kennengelernt, wir haben neben unseren monatlichen Treffen Wochenendseminare und Bildungsurlaube miteinander gemacht, Veranstaltungen z. B. für die [Hamburger] Frauenwoche vorbereitet und vor allem neben dem Rumdenken an Forderungen, Träumen, einer alternativen Auseinandersetzungskultur miteinander diesen (eben das ganze Leben) umfassenden Politikbegriff umzusetzen versucht, mit allen Schwierigkeiten, eine tragfähige Balance zwischen persönlichem Austausch und theoretischer Auseinandersetzung, zwischen Wirken nach außen und Erarbeitung nach innen,,,(…).“ (Hamburger Frauenstadtbuch. Hrsg. v. Ulrike Helbig und Fraueninfobus. Hamburg 1987.)
Den Arbeitskries gibt es heute nicht mehr.