Katharina Lanner Katharina (Käthi) Lanner
(14.9.1829 Wien - 15.11.1908 London)
Ballettmeister und Solotänzerin
Dammtorstraße 28: Stadttheater (Wirkungsstätte)
Namensgeberin: Lannerweg 1951 in Rahlstedt benannt nach Joseph Franz Karl lanner, Walzerkönig, 2019 mitbenannt nach dessen Tochter Käthi Lanner
Katharina Lanner war die Tochter des Walzerkomponisten Joseph Franz Karl Lanner (1801-1843), nach dem 1951 der Lannerweg in Rahlstedt benannt wurde. Seit 2019 ist dieser Weg nun auch nach seiner Tochter Käthi mitbenannt.
Ausgebildet in Wien, wurde Käthi Lanner nach einem Gastspiel im Jahre 1855 nach Hamburg gerufen, um das aus neun Solotänzerinnen und -tänzern sowie sechzehn Tänzerinnen bestehende Ballett aus der Krise zu führen. Als fest engagierte Solistin und hochbezahlte Ballettmeisterin schuf Käthi Lanner eine Reihe aufwendig ausgestatteter Choreographien. 1858 reiste sie mit dem von ihr geschaffenen Kinderballett nach Paris und ging im Herbst desselben Jahres nach Pest, wo sie so gut gefiel, dass sich das nur auf einige Tage festgelegte Gastspiel von ihr auf über ein halbes Jahr ausdehnte. Danach kehrte sie in ihre Heimatstadt Wien zurück. 1861 ging sie auf Reisen nach Jassy, Odessa, Bukarest, Kairo und Petersburg. Von 1863 bis 1865 war sie noch einmal in Hamburg. Doch kündigte sich bereits an, was bald zur Regel werden sollte. Seit der Direktion von B. A. Herrmann, dem Vater der Schauspielerin am Thalia-Theater Julie Herrmann (1823-1889), sank das Ballett ab 1862 zu bloßem Beiwerk in Opern und Singspielen herab. 1869 gründete Käthi Lanner eine eigene Ballettgesellschaft, mit der sie auch in Hamburg auftrat. Ab 1875 lebte und arbeitete sie in London. Die Tochter des Walzerkönigs komponierte auch mehrere Ballette.