Beate Hasenau
(15.4.1936 Frankfurt a. M. – 1.10.2003 Hamburg)
Schauspielerin, Kabarettistin, Synchronsprecherin
Anonym bestattet auf dem Ohlsdorfer Friedhof (Fuhlsbüttler Straße 756), Erinnerungsstein im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof
Beate Hasenau absolvierte eine Schauspiel- und Gesangsausbildung und durchlief parallel dazu noch eine kaufmännische Lehre. Da sie nach dem Abschluss der künstlerischen Ausbildung Theaterengagements erhielt, so z. B. in Frankfurt a. M., brauchte sie nicht, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, einen kaufmännischen Beruf ergreifen.
Bekannt wurde Beate Hasenau u. a. durch ihre Auftritte ab 1965 im deutschlandweit bekannten Kabarett „Die Stachelschweine“ und durch Fernsehrollen in Serien wie „Ein Heim für Tiere“, „Der Alte“, „Großstadtrevier“ und „Die Männer von K3“.
Weil Beate Hasenau über eine rauchige Stimme verfügte, entsprach sie damit dem Frauenklischee einer „Dame der Halbwelt“, die sie deshalb in Filmen auch vielfach verkörperte.
Sie spielte z. B. 1962 in dem Kinofilm „Nachts ging das Telephon“; 1967 in dem Gansterfilm „heißes Pflaster Köln“ oder 1969 in der Filmkomödie „Dr. med. Fabian - Lachen ist die beste Medizin“. Auch trat sie 1975 in der Fernsehserie „Tatort“ (Titel: „Als gestohlen gemeldet“), 1976 in der Verfilmung des Romans von Hans Fallada „Jeder stirbt für sich allein“ oder 1977 in dem Sexfilmlustspiel „Drei Schwedinnen in Oberbayern“ auf. In den 1980er Jahren bekam Beate Hasenau Rollen z. B. in den Filmen „Piratensender Powerplay“ (1981), in dem auch Thomas Gottschalk, Mike Krüger und Evelyn Hamann auftraten oder 1983 in dem Film „Kiez – Aufstieg und Fall eines Luden“. In den 1990er Jahren gab Beate Hasenau z. B. in dem Zeichentrickfilm „Bodo und die Hasenbande“ (1995) der Elster ihre Stimme.
Beate Hasenau war vielfach auch als Synchronsprecherin tätig. So lieh sie 1961 ihre Stimme der Schauspielerin Claudia Cardinale in dem Kinofilm „Spiel mir das Lied vom Tod“ und der Schauspielerin Gina Lollobrigida in dem Film „Die Puppen“, ebenso Raquel Welch in dem Film „Auf leisen Sohlen kommt der Tod“ und Beatrice Arthur für deren Figur „Dorothy“ in der Fernsehserie „Golden Girls“. Auch wirkte Beate Hasenau in den Walt Disney Zeichentrickfilmen „Arielle, die Meerjungfrau“ mit und gab die deutsche Stimme für die Meerhexe Ursula. In dem Zeichentrickfilm „Cap und Capper“ lieh sie der Big Mama ihre Stimme, in dem Film „101 Dalmatiner“ der Cruella De Vil und in „Bernhard und Bianca“ der Figur Madame Medusa. 2002 wurde ihre Stimme auch für ein PC-Spiel benötigt, so verkörperte sie dort die Mama Dorita in dem PC-Spiel „Runaway: A Road Adventure“.
Und auch für Hörspiele gab sie ihre markante rauchige Stimme, so für Rollen in „TKKG“, „die 3 ???“ oder „Die kleine Hexe“.
Beate Hasenau, die 1984 nach Hamburg gezogen war und dort auch im St. Pauli Theater und am Theater Am Holstenwall auftrat, verstarb 2003 an einem Krebsleiden im Hospiz Hamburg Leuchtfeuer.