Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Ilse Baseler Ilse Baseler, geb. Buchholz

(8.4.1930 Hamburg – 11.1.2022 Hamburg)
Bürgerschaftsabgeordnete (CDU)
Holitzberg (Wohnadresse)
Fuhlsbüttler Straße 756, bestattet auf dem Ohlsdorfer Friedhof, Grablage 0 25 Nr. 68.


„Ilse Baseler arbeitete zunächst als kaufmännische Angestellte und machte später die Buchführung für ihren Mann, der als freiberuflicher Ingenieur tätig war. Seit 1968 war sie Elternratsvorsitzende des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Ohlsdorf.“ 1)

Im Alter von 40 Jahren trat sie der CDU bei. Bereits zwei Jahre später wurde sie Mitglied im CDU-Ortsvorstand Alsterdorf. Zwischen 1984 und 1992 fungierte sie als Ortsvorsitzende.

Seit 1972 betätigte sie sich außerdem als Delegierte im Landesausschuss der CDU. Von 1974 bis 1979 war sie Kreisvorsitzende der Frauenvereinigung und Mitglied im Landesvorstand der Frauen-Union.

Von 1978 bis 1994 arbeitete sie im Kreisvorstand der CDU Hamburg-Nord; von 1979 bis 1993 amtierte sie als Landesvorsitzende der „Kommunalpolitischen Vereinigung“ (KPV) der CDU und wirkte in deren Bundesvorstand. In der KPV „sprach sie sich gegen das kommunale Wahlrecht für Ausländer aus, weil das die innenpolitischen Konflikte aus deren Heimatländern in die Stadt trage. 1989 wurde sie als erste Frau in den engeren fünfköpfigen Bundesvorstand der KPV gewählt.“ 2)

Von 1984 bis 1994 war Ilse Baseler Mitglied im CDU-Landesvorstand, von 1989 bis 1991 stellvertretende Bundesvorsitzende der KPV.

„Baseler war von 1974 bis 1986 Mitglied der Bezirksversammlung im Bezirk Hamburg-Nord gewesen.“ 3) In dieser Zeit -von 1974 bis 1982 – fungierte sie als Deputierte der Behörde für Schule, Jugend und Berufsausbildung. „Sie wandte sich in dieser Eigenschaft gegen die Einstellung von Kommunisten (unter anderem Mitglieder der DKP und des KB) in den Hamburger Schuldienst und warf der SPD Hamburg vor, immer mehr Verfassungsgegnern den Weg in die Schulen zu ebnen.“ 4)

Ebenfalls in dieser Zeit – von 1982 bis 1986 war sie Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion in der Bezirksversammlung Hamburg-Nord. „Während dieser Zeit sprach sie sich erfolgreich für einen Erhalt des Torhauses der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel am Suhrenkamp aus, das die Justizbehörde zugunsten eines Neubaus abbrechen wollte. Einen Vorschlag der DKP, vor dem früheren Wohnhaus Ernst Thälmann an der Tarpenbekstraße in Eppendorf eine zwölf Meter hohe geballte Steinfaust aufzustellen, lehnte sie als ‚Schlag ins Gesicht aller Demokraten‘ ab.

1986 wurde sie zwar erneut in die Bezirksversammlung gewählt, nahm das Mandat wegen der gleichzeitigen Wahl in die Hamburgischen Bürgerschaft nicht an.“ 5) Sie war von Juni bis Dezember 1982, von November 1986 bis Oktober 1993 und von Juni 1995 bis zum Ende der Wahlperiode 1997 Mitglied (CDU) der Hamburgischen Bürgerschaft.

Als die verheiratete Ilse Baseler in die Bürgerschaft gewählt wurde, waren ihre Kinder 30 und 25 Jahre alt. Das starke zeitliche Eingebundensein im „Feierabendparlament“ belastete das Familien- und Privatleben sehr, äußerte Ilse Baseler einmal.

Ihre politischen Schwerpunkte als Abgeordnete setzte sie zuerst im schul- und gesundheitspolitischen, danach im sozialen Bereich und im Ressort Bau und Stadtentwicklung. Diese Arbeitsschwerpunkte wählte sie, weil sie Erfahrung aus ihrer Arbeit als Elternratsvorsitzende eines Gymnasiums besaß sowie Interesse an der Sozialpolitik und Kenntnisse im Bereich Bau und Stadtentwicklung hatte.

„In der Bürgerschaft sprach sie sich gegen einen Verkauf stadteigener Wohnungen aus und bezeichnete die geplante Abgabe von Wohnungen der ehemaligen Neuen Heimat an neu zu gründende Mietergenossenschaften als ‚Burgfrieden‘ der damaligen sozialliberalen Koalition in Hamburg.“ 6)

Ilse Baseler war auch Beisitzerin der Senioren-Union Hamburg.