Berta Kröger Berta Maria Sophie Kröger, geb. Bischoff
(24.9.1891 Hamburg – 14.1.1962 Hamburg)
Einzelhändlerin, Hausangestellte, Mitglied (SPD) der ersten frei gewählten Bürgerschaft nach dem Ende des Nationalsozialismus, Oktober 1946 bis Oktober 1949 und in der Wahlperioden: WP 2, Oktober 1949 bis November 1953; WP 3, November 1953 bis November 1957; WP 4, November 1957 bis November 1961 und WP 5, November 1961 bis zu Berta Krögers Tod 1962
Hamburger Rathaus, Rathausmarkt (Wirkungsstätte)
Vogelhüttendeich 17 (Wirkungsstätte)
Namensgeberin für: Berta-Kröger-Platz in Wilhelmsburg seit 1982
Urnenversand zum Neuen Friedhof Harburg, Bremer Straße 236
Berta Kröger entstammte einem Arbeiterhaushalt; ihr Vater war Maschinist/Heizer. Nach dem Abschluss der Volksschule wurde sie mit 14 Jahren (1905) Hausangestellte. Im Alter von 21 Jahren (1912) trat sie der SPD bei. Sieben Jahre später wurde sie in den Gemeinderat von Wilhelmsburg gewählt, dem sie von 1919 bis 1927 angehörte. In dieser Zeit war sie von 1919 bis 1921 außerdem noch Mitglied des Harburger Kreistages. Von 1921 bis 1933 fungierte sie darüber hinaus als Mitglied im Preußischen Landtag, Wahlkreis Hannover-Ost und zwischen 1928 und 1933 als Beisitzerin im Präsidium des Preußischen Landtages. Ihre politischen Scherpunkte lagen dort in der Arbeit im Rechtsausschuss, dem sie von 1921 bis 1933 angehörte und in der Beratung sozialpolitischer Fragen.
In der Zeit des Nationalsozialismus kam Berta Kröger 1933 kurz in sogenannte Schutzhaft. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie nun als Einzelhändlerin mit einem Brotgeschäft am Vogelhüttendeich 17 in Wilhelmsburg. Diesen Laden, den sie später zu einem Lebensmittelladen erweiterte, führte sie auch nach dem Zweiten Weltkrieg weiter.
Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus wurde Berta Kröger 1945 Mitglied des Vorstandes des SPD-Bezirks Hamburg Nord-West, Vorsitzende des SPD-Bezirksfrauenausschusses Hamburg Nord-West, Leiterin der sozialdemokratischen Frauen im Distrikt Wilhelmsburg, Zweite Vorsitzende der Hamburger Arbeiterwohlfahrt und Kuratoriumsmitglied des Wilhelmsburger Krankenhauses.
Berta Kröger wurde im Oktober 1946 in die erste frei gewählte Bürgerschaft nach der Zeit des Nationalsozialismus gewählt. Dort nahm sie ihr Mandat bis zu ihrem Tod 1962 wahr. Seit 1957 war sie als Schriftführerin Mitglied des Präsidiums der Hamburgischen Bürgerschaft und seit 1952 Mitglied des Bürgerausschusses. Ihre politischen Schwerpunkte lagen in den Bereichen Gefängniswesen und Wiedergutmachung. Vierzehn Jahre agierte sie als Deputierte der Gefängnisbehörde.
Berta Kröger war verheiratet mit einem Former und hatte ein Kind.
Text: Rita Bake