Annemarie Klutmann Annemarie Klutmann, geb. Heß
(27.1.1898 Hamburg – 14.12.1993 Hamburg)
Geigerin, Geigenlehrerin
Mörikestraße 14 (Wohnadresse)
Bestattet auf dem Friedhof Blankenese-Sülldorf
Annemarie Heß bekam privaten Geigenunterricht und besuchte das Krüss-Färber-Konservatorium. Auch nahm sie Gesangsunterricht. Daneben absolvierte sie eine Ausbildung als Hilfsschwester in einem Krankenhaus in Blankenese.
Vor ihrer Heirat 1926 mit dem Schriftsteller Rudolf Klutmann, der auch Libretti für zwei Opern von Arnold Winternitz (siehe: Eintrag Martha Winternitz-Dorda) geschrieben hatte, hatte Annemarie Heß Geigenstunden gegeben und an der Stormarnschule in Ahrensburg Chorgesang unterrichtet.
Nach der Heirat unterrichtete sie nicht mehr, weil sie die vier Kinder aus der ersten Ehe ihres Mannes betreuen musste. 1928 gebar sie dann selbst ein Kind.
Nachdem die Kinder ein wenig größer waren, gab Annemarie Klutmann wieder Geigenunterricht und trat als Geigerin in Musikvereinen und in Kirchen auf.
„Nach dem Machtantritt der Nazis 1933 wurde sie, obwohl sie väterlicherseits jüdischer Herkunft war, zunächst als Mitglied in die Reichsmusikkammer aufgenommen (…).Im Zuge der Massenausschlüsse von Musikern jüdischer Herkunft wurde sie 1935 allerdings wieder ausgeschlossen und verlor aufgrund dieses Berufsverbots jegliche Möglichkeit zu unterrichten und zu konzertieren. (…) In den folgenden Jahren erhielten die Klutmanns vermutlich auch von Freunden Unterstützung. Außerdem veranstalteten sie in ihrem Haus in der Mörikestraße Vortragsabende, für die sie auch Eintritt nahmen. (…)
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gelang es Klutmann nicht, wieder als Geigerin tätig zu werden, und auch ihre Unterrichtstätigkeit konnte sie nur in beschränktem Maße wieder aufnehmen.“[1]