Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Zonta Club Hamburg; Club Hamburg Alster; Club Hamburg Hanse; Club Hamburg Elbufer

Jungfernstieg 30, Treffen des Clubs Hamburg vor 1933 im dortigen Hamburger Hof


Die Hamburg Clubs sind Mitglied des Landesfrauenrates Hamburg.
Der Name ZONTA bedeutetet: „ehrenhaft“ und „vertrauenswürdig“ und hat seine Sprachwurzeln im Teton-Dialekt der Sioux-Indianer. Zonta-Clubs sind Service-Clubs von Frauen für Frauen.
Der erste deutsche Zonta-Club von berufstätigen Frauen in verantwortungsvoller oder leitender Position wurde in Hamburg gegründet und zwar im Januar 1931. Die Historian des Zonta-Clubs Hamburg, Johanna Lessmann, beschreibt die Anfänge des Zonta-Clubs folgendermaßen: „Die Gründung des Zonta-Clubs in Hamburg geht zurück auf die Initiative des Zonta-Clubs New York, dem Elisabeth Mc. K. Scott von der Amerikanischen Gesellschaft für auswärtige Politik in New York angehörte. Als sie vor ihrer Rückkehr nach einer Europareise im April 1930 Hamburg besuchte, brachte sie die Idee des Zonta-Clubs interessierten Kreisen vor.
Der erste Zonta-Club hatte sich 1919 in Buffalo gebildet, nachdem ein Jahr zuvor fünf Amerikanerinnen Gäste bei einem Treffen des Kiwanis Clubs gewesen waren, dem ausschließlich männliche Mitglieder angehörten. Damals entstand die Idee, einen entsprechend ausgerichteten Club für Frauen zu organisieren. Die amerikanischen Gründungsmitglieder gehörten zu der Generation von Frauen, die in der Geschichte der USA ‚New Woman‘ genannt wird. Sie waren karrierebewusst und sahen es als ihre Aufgabe, sich für eine bessere Ausbildung und für die Gleichberechtigung von Frauen einzusetzen, um deren beruflichen und gesellschaftlichen Status zu verbessern.
Die Frauen, die sich ab 1931 in Hamburg im ersten deutschen Zonta-Club zusammenschlossen, wollten die Rechte der Frauen stärken, ihre Situation verbessern, aus der Vielfalt ihrer beruflichen Erfahrungen Gedankenaustausch pflegen und freundschaftlichen Zusammenhalt und Loyalität üben
Der Zonta-Club Hamburg war 1931 noch kein eingetragener Verein.
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten war ein öffentliches Clubleben nicht mehr möglich. Vor allem hätte er sich nach den Rassegesetzen von seinen jüdischen Mitgliedern trennen müssen. Im Sinne des Zonta-Gedankens ‚Zusammenhalten und gemeinsames Tragen‘ hat es der Club vorgezogen, dies nicht zu tun und sich nur noch privat zu treffen. Einige Clubmitglieder traten in der NS-Zeit dennoch der NSDAP oder ihren Mitgliedsverbänden bei.

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Mitglieder des ZONTA Clubs im Hamburger Rathaus; Quelle: Hamburger Staatsarchiv, Conti Press, 28.05.1963

Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus wurde der Zonta-Club Hamburg 1949 wieder in Zonta International aufgenommen.“
Heute steht auf der Website des Zonta Clubs Hamburg Hanse zu seinem Selbstverständnis: „Immer mehr Frauen arbeiten in Führungspositionen, eine Frau steht an der Spitze der Bundesrepublik. Viel ist passiert, seit die deutsche Sozialistin Clara Zetkin 1910 ‚keine Sonderrechte, sondern Menschenrechte für Frauen‘ verlangte. Vieles hat sich verbessert für Frauen, aber noch immer gilt weltweit: Gleichberechtigung ist nicht selbstverständlich. Zonta International setzt sich seit 100 Jahren für die Gleichstellung der Frau in jeder Hinsicht und auf der ganzen Welt ein.“ www.zonta-hamburg-hanse.de
Das Buch von Traute Hoffmann: Der erste deutsche ZONTA-Club. Auf den Spuren außergewöhnlicher Frauen. Hamburg 2002 und 2006 kam 2019 in aktualisierter und teilweise überarbeiteter 3. Auflage heraus.
Text: Rita Bake