Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Christine Maring

(12.11.1933 Trautenau – 14.12.2024)
Senatorin in Hamburg
Rathausmarkt 1 (Hamburger Rathaus, Wirkungsstätte)
Fuhlsbüttler Straße 756, bestattet auf dem Ohlsdorfer Friedhof: anonym bei Kapelle 2


Christine Maring war Diplom-Volkswirtin, verheiratet und hatte zwei Kinder. 1969 wurde sie Mitglied der SPD und war dann von 1974 bis 1980 Vorstandsmitglied des Kreises (Unterbezirk) Hamburg-Wandsbek der SPD und von 1980 bis 1987 stellvertretende Vorsitzende.

Im Juni 1978 wurde sie als SPD-Abgeordnete in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt, der sie bis Juni 1988 angehörte.

In der Zeit, in der Christine Maring von 1983 bis 1988 Mitglied des Hamburger Senates war, ruhte ihr Bürgerschaftsmandat. 1983 wurde sie Bevollmächtigte beim Bund und Bundesratsmitglied, von 1984 bis 1988 Präses der Gesundheitsbehörde und von August 1986 bis Januar 1987 zusätzlich Präses der Umweltbehörde.

Von Juni 1988 von 1991 fungierte sie dann wieder als Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft.

Um sich für den Posten der Bevollmächtigten beim Bund, damals noch in Bonn – zu entscheiden gab ihr der damaligen Erste Bürgermeister von Hamburg, Klaus von Dohnayi Im Februar 1983 nur eine Stunde Bedenkzeit. Dazu heißt es in einem Zeitungsartikel: „‘Es war so eine Art Überfall‘, lächelt die Senatorin heute. Familienrat mit dem Mann, Professor an der Fachhochschule Hamburg, Bodo Maring, und den Kindern. Fazit: ‚Mach es!‘ (…) Die erste richtige Rede folgte am 18. März [in Bonn in neuer Funktion]: ‚Herr Präsident. Meine Damen und Herren! Der Gesetzesantrag Hamburgs sieht vor, den bisherigen Mutterschaftsurlaub durch einen Kinderbetreuungsurlaub zu ersetzen …‘ Die politische Bedeutung des Gesetzesantrags liege darin, daß er einen Beitrag zur Gleichbehandlung von Männern und Frauen im Arbeitsleben leiste. Wer es bisher noch nicht wußte, merkte und sah es jetzt – Reden halten kann sie auch. Frauen in der Bonner Politik? ‚Der Bereich interessiert mich nicht in bezug auf mich und ob ich bestimmte Verhaltensweisen produzieren müßte‘, meint Frau Maring.“ 1)

Der Journalist Uwe Bahnsen gab 1986 in seiner Welt-Serie: „Der Senat auf dem Prüfstand – Heute Gesundheitssenatorin Christine Maring“ das vermeintliche Urteil der damaligen männlichen Senatsmitglieder über ihre damalige Senatorin wie folgt wieder: „Das Urteil der männlichen Rathausregenten über dieses Mitglied des Kollegiums lautet ziemlich übereinstimmend: Im persönlichen Umgang sehr nett bis liebenswürdig, mit der ausgeprägten Fähigkeit zu einem Redefluß ausgestattet, der nicht nur Dohnanyi nervt. Politischer Standort: rechts von der Mitter der Regierungspartei. Grundeinstellung wirtschaftsfreundlich – das ist der wahre Grund, weshalb sie und nicht der Senatslinke Jörg Kuhbier zusätzlich zum eigenen auch noch das Umweltressort erhielt.“ 2)