Autonomes Frauenzentrum
Langenfelder Straße 64d (ehemals)
Siehe auch: F.R.A.U.
Im Hinterhof Langenfelder Straße 64d eröffnete 1975 die „Hamburger Frauengruppe“ das erste Frauenzentrum der autonomen Neuen Frauenbewegung. In dieser Zeit gründeten sich vielerorts Frauenzentren, die größtenteils Selbsterfahrungsgruppen anboten und die eine breite Schicht von Frauen erreichten. Dadurch und durch das UNO-Jahr der Frau (1975) erhielt die Neue Frauenbewegung große Publizität.
1978 bildete sich auf einer Veranstaltung des Frauenzentrums eine Gruppe von Frauen, die sich mit Fragen auseinandersetzte wie: Wie können wir Frauen außerhalb der Frauenbewegung ansprechen? Welche Möglichkeiten ergeben sich in Betrieben und Gewerkschaften? Aus dieser Fraueninitiative entstand das Plenum „Frau und Arbeit“.:4533}} In diesem Plenum waren Frauen vertreten, die entweder in Betrieben arbeiteten oder Interesse hatten, die „Frauenproblematik“ in Bezug auf die Stellung der Frauen in den Gewerkschaften anzugehen (siehe auch {{Bio:Deutscher Gewerkschaftsbund) .
Geöffnet war das Frauenzentrum für ratsuchende Frauen jeden Dienstag und Freitag von 17 bis 20 Uhr. Lesben trafen sich jeden Freitag ab 20 Uhr. In den folgenden Jahren zog das Frauenzentrum um: zuerst in die Geschwister-Scholl-Straße, danach in die Rappstraße 4. Mit dem Frauenzentrum wollten die Initiatorinnen keine Dienstleistung aufbauen. Die Organisationsgruppe des Frauenzentrums wollte auch nicht darüber bestimmen, welchen politischen oder sonstigen Ansprüchen das Zentrum dienen sollte. Die Ideen dafür sollten alle Frauen gemeinsam entwickeln. Das autonome Frauenzentrum gibt es heute nicht mehr.
Text: Rita Bake