Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Lesbenzentrum “LENE Lesbennest”

Grindelallee 9, Treffen in der Evangelischen Studentengemeinde (ESG) (ehemals)


gegründet 1976, ein Projekt der Neuen Frauenbewegung, das es heute (2019) nicht mehr gibt
In seiner Selbstdarstellung heißt es Ende 1979: „Diese Frauen waren bis dahin in den in Hamburg existierenden Frauengruppen des F.R.A.U. und des [Autonomen] Frauenzentrums Langenfelderstraße aktiv gewesen und hatten dabei gemerkt, daß sie in diesen Gruppen ihre Probleme als Lesben nicht zufriedenstellend lösen konnten. (…)
Ein Jahr später kam es dann durch die Aufnahme eines Transsexuellen zur Spaltung der Gruppe. Es blieben schließlich nur noch 8-10 Frauen [vormals ca. 40 Frauen] übrig, die für ein Verbleiben des Transsexuellen gewesen waren. Ein Jahr lang hielten wir mit wenigen Frauen das LENE mühsam am Leben. Wir trafen uns immer umschichtig in unseren Privatwohnungen, feierten ab und zu mal eine Fete, merkten aber, daß wir so nicht weiterkamen., (…)
Deshalb gaben wir zu Anfang dieses [Ende 1979] Jahres eine Anzeige in der ‚EMMA‘ auf, woraufhin viele Frauen neu in die Gruppe kamen. Inzwischen sind wir wieder ca. 30 Frauen, ein bunt zusammengewürfelter Haufen zwischen 18 und 58, und es kommen laufend neue Frauen dazu, woraus sich jedoch auch viele Probleme ergeben.
Es stellt sich die Frage, wie wir die verschiedenen Vorstellungen der Frauen über Sinn und Zweck des LENE unter einen Hut bringen sollen bzw. ob wir das überhaupt können und wollen. Das Interessenspektrum reicht von dem Bedürfnis nach Kontakt und Unterhaltung, über Versuche zur Lösung persönlicher Schwierigkeiten bis hin zu grundsätzlichen Fragestellungen wie Lesbischsein, Feminismus, Rollenverhalten, Beziehungen. (…)“ (hamburger frauen stellen sich vor. Hrsg. von bildwechsel, Hamburg Ende 1979)